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08.09.2019

5. Auflage des Trail du Hèrou

Auf "Dienstreise" in den Ardennen

Ganz oben in der Trefferliste der Suchmaschine des Lauftreffs tauchte vor Kurzem ein bis dato selbst für den Trailexperten Peter unbekanntes Zielobjekt auf. Der Trail du Hèrou, Startort in Nadrin/Houffalize (Bezirk Bastogne, Provinz Luxemburg des Königreichs Belgien). Angeboten wurden Distanzen von 10,5; 16; 39 und 57 km Länge. Also beinahe für Jeden das Passende dabei. Das Besondere des Trails liegt im anspruchsvollen Profil, das von 500 Höhenmetern (HM) beim Lauf über 10,5 km bis zu 2700 HM(!!!) bei der Distanz über 57km reicht und in einer urwüchsigen wie reizvollen Landschaft zu bewältigen ist. Entlang des mäandernden Flusses Ourthe (größter Zufluss der Maas), vorbei an und über die Felsformation des Hèrou geht es gefühlt ständig bergan oder bergab, auch der Fluss Ourthe ist mehrfach zu durchqueren. Der Lauf heißt nicht nur Trail, er steht auch dafür. Und zum Höhenprofil hilft ein kleiner Vergleich: Beim Jungfrau-Marathon sind 1829 HM zu bewältigen…

Keine Frage, der Reiz war spontan da und aus dem Plan "Das will ich" wurde schnell der Plan "Das wollen wir". Und mit der Anmeldung zum Trail wurden von Peter Heißing, Manni Voetmann und Willi Mölders Nägel mit Köpfen gemacht. Unterstützt wurde das Trio des LT durch Roland B. als mitreisendem Fan.

Die Anreise erfolgte aus gutem Grund schon am Freitag vor dem Lauf.

Zum Einen,

  • um eine Vorbereitung auf den Trail durch die Teil-Besichtigung der Laufstrecke zu ermöglichen (hier war schon nach Inaugenscheinnahme weniger Punkte klar, dass äußerster Respekt geboten war – steile Passagen im An- wie auch im Abstieg, die teilweise nur mit Seil oder Kette sicher zu bewältigen waren),

Zum Anderen

  • um der regionalen Ess- und Trink-Kultur noch ausreichenden Raum zu geben (dabei durfte natürlich auch eine mehr oder weniger ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Kulturgut Bier nicht fehlen).

Als Resümee des Tages, der in lockerer und gelöster Stimmung bei Bilderbuchwetter verlief, war das Quartett sich einig, mit dem Trail du Hèrou die richtige Wahl getroffen zu haben. Eine vielleicht nicht immer gesunde Mischung, aber eine für alle Sinne und mit viel Spaß.

Wie ausgewechselt dann das Wetter am Tag des Trails. Schon in der Nacht einsetzender Regen setzte der Strecke zu und machte den Trail auf aufgeweichtem Boden bzw. durch Nässe auf felsigem Untergrund glatt bzw. rutschig und noch anspruchsvoller als schon am Vortag zu erkennen war. Extreme anmutende Steigungen und Gefälle forderten manchen Sturz und ständig höchste Konzentration. Die Flußquerungen der Ourthe waren da noch der einfachste und erholsamste Teil des Trails.

Definitiv kein Rennen für Jedermann. Und der nach Ende des Trails über 16 km einsetzende Muskelkater signalisiert: Das war nicht von Pappe. Ursprünglich mit der Absicht angetreten, die 38er-Runde zu laufen, konnte Peter dem plötzlich auftretenden Sog am Abzweigungspunkt bei Kilometer 14,5 nicht widerstehen und bog in Richtung Ziel ab. Seine Uhr blieb nach 16 km bei 3:40h stehen. Mit der gleichen Zeit erreichten auch Manni und Willi das Ziel.

Und auch Roland, sportlich auf dem Mountainbike unterwegs, hatte seinen Anteil am Erfolg des Trios, die er am Verpflegungspunkt bei Kilometer 10 unterstützte und auf den "Rest" des Rennens vorbereitete.

Im Ziel waren der Regen und alle damit verbundenen Erschwernisse vergessen, der letzte Felsen wurde erklommen und die Zielglocke geläutet. Und für den  Rest des Tages war Entspannung angesagt. Nicht ohne dass der freundliche Veranstalter bereits einen weiteren Trail in der Region wärmstens empfahl.

Schaun wir mal…